9/11: Sieg der Terroristen?

2001 ereignete sich der größte Terroranschlag der jüngeren Geschichte. Die Folgen begleiten unseren Alltag – auch noch zwölf Jahre danach – bis heute. Einen Plan, wann und wie der Westen zu einst errungenen Werten wie Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit zurückkehrt, scheint es nicht zu geben. So gesehen hat der Terror gesiegt. Wer sind die Verantwortlichen?

Anti-Terror-Gesetze, Demokratie-Abbau, Kriegseinsätze. Der „Krieg gegen den Terrorismus“ scheint noch längst nicht beendet zu sein. Im Gegenteil: 2013 mussten wir feststellen, dass jeder Bürger den Kampf gegen den Terror mit seiner individuellen Freiheit bezahlt. Unsere Demokratie endet in jedem Paragraphen, der uns vor Terror beschützen soll. Die Angst vor Terror führte zu tatsächlichem, zu ständigem Terror. Sie führt zu Folter in Gefangenenlagern und dem Überwachungsterror in Deutschland.

Und was wurde bisher tatsächlich erreicht? Wie viele Opfer muss es geben, bis der Anschlag vom 11. September 2001 gesühnt ist? Wann ist der Rachedurst erloschen, wann die alte Ordnung wieder hergestellt?

Am 11. September 2001 kamen 3.000 Menschen ums Leben. Danach gab es im Kampf gegen den Terrorismus laut der internationalen Ärzte-Organisation IPPNW allein im Irak, Afghanistan und Pakistan 1,7 Millionen Tote (Stand: 18. Mai 2012).

Auch nachdem der ausgemachte Drahtzieher des Terroranschlags Osama Bin-Laden für ausgeschaltet erklärt wurde, hörte der Krieg nicht auf. Im Gegenteil. Der Befehl für das Abschlachten per Joystick, das Töten auf Verdacht und ohne Gerichtsprozess gehört zum Arbeitsalltag des amerikanischen Präsidenten. Allein in Pakistan fielen bisher 2.300 bis 3.000 Menschen US-Drohnenangriffen zum Opfer, davon ca. 80% Zivilisten.

Die Al-Quaida ist heute stärker und zahlreicher als je zuvor. Inzwischen sind sie in der Lage, ganze Länder wie z.B. Mali, Somalia, Ägypten und Syrien ins Chaos zu stürzen. Kompliziert und absurd wird es, wenn man daran erinnert, dass die Al-Quaida-Gruppe einst von den USA formiert wurde, um die Sowjetunion aus Afghanistan zu vertreiben. Damals war Osama bin Laden ein geschätzter Partner.

Die Frage bleibt: Wann ist der Kampf gegen den Terrorismus gewonnen? Noch im Oktober 2001 gab es darauf bezüglich der Afghanistan-Invasion eine Antwort – diese sollte mindestens bis zum Sommer 2002 andauern. 11 Jahre später ist der Rückzug nun beschlossen. Mit welchem Ergebnis? Man wolle verhandeln. Mit den Taliban. Mit den Terroristen. Zu diesem Ergebnis hätte man auch schon sehr viel früher kommen und zahlreichen Menschen den Tod ersparen können.

Aber inzwischen sind die Terroristen, die unsere einst gewonnen Werte des Westens bedrohen, nicht nur im arabischen oder persischen Raum auszumachen. Sie sitzen auch in den Geheimdiensten, die uns mit ihrem Überwachungswahn terrorisieren. Sie sitzen an den Verhandlungstischen, an denen beschlossen wird, Zivilisten für Militärschläge zu opfern. Sie sitzen vor Gesetzesblättern, die Folter und Mord legitimieren sollen. Sie sitzen überall dort, wo Völkerrecht und Verfassung ausgehebelt werden.

Wenn mit dem Terroranschlag am 11. September 2001 unsere westlichen Werte wie Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit zerstört werden sollten, dann sind die Urheber ihrem Ziel inzwischen sehr nahe.

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7 Antworten zu 9/11: Sieg der Terroristen?

  1. johannes schreibt:

    „Auch nachdem der ausgemachte Drahtzieher des Terroranschlags Osama Bin-Laden für ausgeschaltet erklärt wurde, hörte der Krieg nicht auf.“

    Da genau liegt der Denkfehler im Artikel.

    Dass OBL der Drahtzieher der Terroranschläge vom 11.9.01 gewesen wäre, ist eine reine Vermutung, für die es bis heute keine gerichtsfesten Beweise gibt (Das stammt nicht von mir, sondern vom Sprecher des FBI, und das FBI sollte es wissen).
    Am Abend des 11.Sept.2011 rief GW Bush in einer Rede an die Nation den „Krieg gegen den Terrorismus“ aus. Dieser Krieg, der bis heute andauernd und den geostrategischen Zielen der USA, Israels und deren Vasallen dient und zur immensen Gewinnmaximierung des militärisch-industriellen -Banken und Sicherheits/Söldner Komplexes beiträgt, hat nicht nur die im Artikel richtigerweise genannten ( vieltausendfach tödlichen) Folgen für die Menschen im betroffenen muslimisischen Raum einhergebracht, ohne dass dies gross im Westen thematisiert wird (Haupstsache die Kasse stimmt) , sondern dieser „Krieg gegen den Terrorismus“ wurde wie soviele andere grosse Kriege durch eine sog .Operation unter falscher Flagge (in Kombination mit inszenierten Terrorismus!) eingeläutet und begründet. http://de.wikipedia.org/wiki/Falsche_Flagge vgl.auch den Abschnitt: inszenierter Terrorismus!

    „Es gibt mehrere geschichtliche Beispiele, bei denen Kriege auf der Basis vorgetäuschter Aktionen des Gegners begonnen wurden. Das bekannteste Beispiel ist der von den Nationalsozialisten inszenierte angebliche polnische Überfall auf den Sender Gleiwitz, der als Anlass für den Beginn des Zweiten Weltkriegs instrumentalisiert wurde. 1931 verübten japanische Offiziere einen Sprengstoffanschlag auf die Mukden-Eisenbahn in Nordchina (Mukden-Zwischenfall). Für die Explosion wurden Chinesen verantwortlich gemacht und er diente der japanischen Regierung als Vorwand, chinesische Städte zu bombardieren und die Mandschurei endgültig zu besetzen, in der sich ohnehin schon seit Jahren japanische Truppen befanden. Ein weiteres Beispiel war die Operation Northwoods des US-Militärs von 1962, bei der durch selbst inszenierte Terroranschläge vorgeblich kubanischer Terroristen gegen die USA ein Vorwand für die Invasion Kubas geschaffen werden sollte. Sie wurde jedoch wegen des Widerstands von Präsident John F. Kennedy nicht realisiert. “

    Weiterhin zu nennen ist z.B. auch der Golf of Tonkin Zwischenfall http://de.wikipedia.org/wiki/Tonkin-Zwischenfall der offizielle Beginn des Vietnam Kriegs 1965-1975 , in Asien auch „Amerikanischer Krieg“ genannt. http://de.wikipedia.org/wiki/Vietnamkrieg

    Wir haben es also nicht mit dem Drahtzieher Osama Bin Laden an 9/11 zu tun (der im übrigen vermutlich sich seit Nov. 2001 tot ist), sondern mit einer gigantischen Lüge der von o.g. Kreisen (dem „Komplex“) die inzwischen immer mehr hinterfragt wird, weil die harten Beweise für die Täter/Drahtzieherschaft von OBL an 9/11 fehlen.
    Am einfachsten zu erkennen dadurch dass es für den 11.9.01 Vorwissen gab und ein 3.Wolkenkratzer (von dem die Hälfte der Leute nichts wissen), das WTC 7, den kein Flugzeug traf , am 11.9.01 gegen 17.20 nachmittags offensichtlich und nach allen Regeln der (Speng)kunst in seinen Grundriss gebracht wurde, bze. „totalkollabierte“.
    WTC 7 befand sich für die ersten 2,25 sec, mithin 25 m im freien Fall, was beweisend für eine Sprengung ist, die man nicht in einem halben Tag vorbereiten kann.

    und http://www.ae911truth.org

    • Björn Kügler schreibt:

      Lieber Johannes, dieser Satz ist schon ganz bewusst so gewählt, weil dieser nichts anderes als die offizielle Darstellung beschreibt, ohne diese als Tatsache zu übernehmen. Das Hauptaugenmerk galt hier den Folgen. Davon sollte keine Die „who done it“-Diskussion oder ein „so wars doch gat nicht“-Gedanke ablenken. Trotzdem bedanke ich mich für die hier bereitgestellten Informationen. Vor allem der Fall von WTC 7 ist noch zu wenig bekannt.

  2. johannes schreibt:

    Nachtrag:

  3. johannes schreibt:

    Die im Artikel erwähnte angebliche Tötung OBLs im Mai 2011 durch die US Armee ist genauso eine Lüge wie 9/11 und muss mit zig Fragezeichen versehen werden!,
    Diese Lüge wurde nun auch im Mainstream von Seymour Hersh, einem bekanten investigativen Journalisten, entlarvt.
    http://www.info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/paul-joseph-watson/seymour-hersh-bin-laden-militaereinsatz-eine-grosse-luege-.html
    „Pulitzer-Preisträger Seymour Hersh erklärte in einem umfangreichen und thematisch breitgefächerten Interview mit der britischen Tageszeitung The Guardian, der Militäreinsatz, bei dem Osama bin Laden am 2. Mai 2011 getötet wurde, sei »eine große Lüge«. Nicht »ein Wort« der offiziellen Darstellung der Ereignisse seitens der Regierung Obama entspreche der Wahrheit. Hersh kritisierte die amerikanischen Medien schonungslos, weil sie es nicht wagten, das Weiße Haus in einer Vielzahl von Themen – von den NSA-Überwachungssystemen über die Drohnenangriffe bis hin zu dem geplanten Militärschlag gegen Syrien – kritisch anzugehen.“
    Gleiches gilt natürlich für 9/11.

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