45-Fieber: Ich gründe eine Bank!

Überall wird gemosert und gemeckert. Das Geld aus den Rettungsschirmen würde ausschließlich an die Banken gehen, ihre Schulden würden sozialisiert werden und der kleine Mann, natürlich auch die kleine Frau, müssten dafür bluten. Stimmt ja auch alles. Aber statt meckern, heißt es anpacken. Deshalb gründe ich jetzt eine Bank und werde reich! So der Plan:

Morgen rufe ich erst einmal bei der EZB an und leihe mir fünf Milliarden Euro. Davon stecke ich selbst erst mal eine Milliarde als Jahresgehalt ein. Drei Millionen stecke ich in eine groß angelegte Werbekampagne, in der ich den kleinen Mann, – ja, auch die kleine Frau – dazu anstifte, sich bei mir Geld zu leihen. Ich verspreche dann einen Zinssatz von sagen wir mal 5,6 Prozent. Je nach Bonität werden das zwar schnell mal 12 Prozent, aber das verstecke ich gut in den Vertragsbedingungen. Hauptsache, der Kunde kann sich was schönes leisten. Da ich bei der EZB kaum Zinsen bezahle mache ich so schon ein Riesen Geschäft. Außerdem muss ich von dem verliehenen Geld selbst nur 10 Prozent als Einlage gesichert haben. Habe ich natürlich nicht, da ich ja das Geld selbst geliehen habe, aber das raffen meine Kunden nicht.

Dann habe ich noch eine Milliarde übrig. Die investiere ich in Firmen aus dem Gewerbe für Hoch- und Tiefbau, kaufe einige gleich ganz auf. Jetzt rate ich meinen Kunden sich bei mir Geld zu leihen, um ein Eigenheim bauen zu lassen. Alles ganz easy zu niedrigen Zinsen! Als Experte und weil es auch um mein Geld geht, rate ich dazu eine Baufirma zu beauftragen, die mir gehört. So fließt das Geld hintenrum wieder in meine Kasse! Genial!

Gut, der eine oder andere ist irgendwann zahlungsunfähig. Aber das macht nichts, deren von meinem geliehenen Geld gebauten Immobilie gehört dann mir, sie galt ja als Sicherheit. Klar! Okay, jetzt kann es passieren, dass ich ganz, ganz viele Häuser habe, die kaum etwas wert sind. Macht auch nichts: Ich erfinde einfach ein cooles Investmentpapier, dass ein paar Aktien-Fonds beinhaltet, Schiffsbeteiligungen und eben auch meine Immobilien. Lässt sich smart verkaufen und ich bin das Problem los.

Bleibt nur zu hoffen, dass es nicht alle so machen. Aber selbst wenn niemand mehr meine Papiere kaufen will und mit einem großen Defizit die Pleite droht: Dann sage ich einfach, dass ich eine Bank bin und ohne mich der Finanzmarkt aus den Fugen gerät. Da wird dann die Regierung zittern wie Espenlaub im Oktobersturm. Geht meine Bank pleite, geht Europa pleite. Und welcher Europafreund will das schon?

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5 Antworten zu 45-Fieber: Ich gründe eine Bank!

  1. Doc White schreibt:

    Hahaha! Mir ist der Gedanke eine Bank zu eröffnen auch erst vor ein paar Tagen durch den Kopf gegangen. Aber so professionell wie du dir das ausgemalt hast, habe ich mir das nicht vorgestellt 🙂

  2. Stopp ESM schreibt:

    Du Fux!
    Wenn das jeder machen würde, tz.
    Aber die Bankster haben dafür gesorgt, dass sie unter sich bleiben.
    Die Hürden, um in diesem Club aufgenommen zu werden, sind wahrscheinlich zu hoch.
    Es sei denn, du bist in der Lage, ein so alternativloses Angebot zu unterbreiten, wie es sonst nur diese Ehrenwerte Familie selbst macht.
    Falls du noch einen fähigen Ökonomen brauchst, denk an mich. VERGISS DAS NIE!!

  3. geno schreibt:

    warum lassen wir die grossbanken unseres landes nicht einfach kollabieren ?
    warum setzen wir unsere korrupte regierung nicht ab und verhaften alle bilderberg, rockefeller und rothschild bankster ?

    anstatt die zerstörer von weltwirtschaft und gesellschaften mit samdhandschuhen anzufassen und ihnen die milliarden hinterher zu werfen, sollten wir unsere grossbanken auf dem höhepunkt der globalen finanzkrise zusammenbrechen lassen und deren manager für ihre fehlgeschlagenen spekulationen vor gericht aburteilen.

  4. dieandereperspektive schreibt:

    Insidergeschäfte birgt das Wort „Insider“- demnach können das nur die, die schon mit im Boot sitzen. Aber schaut man mal genauer hin, so machen das bereits die meisten in diesen Reihen so, nur dass sie kein Geld verleihen, sondern in tot sichere Geschäfte investieren. Stuttgart 21 zum Beispiel, da kann nichts schiefgehen. Selbst die Partei, die dagegen demonstriert hat, steht jetzt vor dessen Karren.(Vor 20 %, ich bin dagegen, nach 20% ich bin dafür) Die Wahrheit blieb dabei wiedereinmal auf der (Bahn-)Strecke.

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