The Dark Knight – Die Konditionierung auf das Ende der alten Ordnung und ihre Werte (Teil 2)

Der 2. Film der „Dark Knight“-Reihe aus dem Jahr 2008 gehört zu den erfolgreichsten Kinofilmen aller Zeiten und findet nun seinen Abschluss. Im 2. Teil der Film-Analyse geht es neben der Konditionierung um eine Gesellschaft am Abgrund, um ein monströses Überwachungssystem und um das bisherige Wertesystem, das scheinbar nur mit einer Lüge überleben kann.

Im ersten Teil von „The Dark Knight“ erkennt Bruce Wayne alias Batman, dass nicht das organisierte Verbrechen sein eigentlicher Gegner ist, sondern das entfachte Chaos, das sich jedem Kodex entzieht, jede Grenze überspringt und die Metropole Gotham City in den Abgrund reißen will. Dieses Chaos hat einen Namen: Der Joker. Am Ende von Part 1 des Films fühlt sich Wayne/Batman zum Aufgeben gezwungen und will den Forderungen des Jokers nachkommen und seine  Identität preisgeben, um sich dann widerstandslos wegen Selbstjustiz festnehmen zu lassen. Der beliebte Staatsanwalt Harwey Dent stößt bei seiner Verbrechensbekämpfung ebenfalls an seine Grenzen und kann gerade noch daran gehindert werden, sich über Gesetz und Ordnung zu stellen.

Auf einer Pressekonferenz soll Staatsanwalt Dent den Batman demaskieren, entschließt sich aber dazu, sich selbst als Batman auszugeben und lässt sich noch vor Ort festnehmen. Damit will Dent den Gesetzlosen mehr Zeit mehr Zeit verschaffen, um den Joker zu fassen. Der oberste Verfolger des Gesetzes traut dem Erfolg nur dem Mann ohne Gesetz zu. Hiernach überschlagen sich die Ereignisse. Auf dem Weg zur Sicherheitsverwahrung wird der Gefangenenbus, in dem Dent sitzt, angegriffen. Diese sehr brutale Attacke geht anscheinend schief und der Joker kann dabei gefasst werden. Jedoch wird Dent trotzdem vermisst. Deshalb lässt Polizeichef Gordon den Joker lieber gleich von Batman verhören:

Batman: Du hast nach mir gesucht!                                                                                           Joker: Ich wollte wissen, wie du reagierst. Du hast fünf Menschen sterben lassen. Und dann lässt du zu, dass Dent sagt, er wär‘ du. Sogar für mich ist das echt heftig!          Batman: Wo ist Dent?                                                                                                                  Joker: Diese Mafia-Trottel, die wollen dich tot sehen, damit alles wieder wie früher ist. Doch ich kenn‘ die Wahrheit. Es gibt kein Zurück mehr. Du hast alles verändert. Für immer!                                                                                                                                         Batman: Willst du mich umbringen?                                                                                          Joker (lacht hysterisch): Ich, ich will dich doch nicht umbringen? Was würde ich denn ohne dich machen? Mafia-Dealer beklauen? Nein. Nein! Nein du machst mich erst vollkommen.                                                                                                                              Batman: Du bist Müll! Du tötest für Geld!                                                                              Joker: Rede nicht so wie die. So bist du nicht! Auch wenn du es gerne wärst. Für die bist du nur ein Freak! Wie ich. Im Moment brauchen sie dich, aber wenn nicht, verstoßen sie dich wieder. Wie einen Aussätzigen. Weißt du, ihre Moral, ihr Kodex ist ein schlechter Witz! Verworfen beim ersten Anzeichen von Ärger. Sie sind nur so gut wie die Welt ihnen erlaubt zu sein. Ist doch so! Es kommt hart auf hart und diese, diese zivilisierten Menschen fressen sich gegenseitig. Weißt du, ich bin kein Monster, nur der Zeit voraus.

Batman wendet nun Gewalt an, um herauszufinen, wo „Der weiße Ritter“ Harvey Dent steckt. Dabei erfährt er, dass nicht nur Dent, sondern auch dessen Freundin, die früher einmal Batmans/Waynes „Liebchen“ war, jeweils an verschiedenen Orten gefesselt auf ihren baldigen Tod warten und Batman nur eine Person retten kann und die andere sterben lassen muss.

Im Dialog wird das Dilemma, dass in unserer Zivilisation lauert, thematisiert. Eine Welt, in der das Streben nach Gut und Böse vom Konsumwahn getrieben wird, in der die Gier nach noch mehr Geld, noch mehr Gewalt (in den Medien) und die totale Ablenkung schon fast auf das Äußerste befriedigt ist, kann nur noch das Chaos, der Umsturz, die Umwälzung das nächste Ziel bedeuten. Und damit sieht sich Joker mit Batman auf einer Stufe, eben „nur der Zeit voraus“. Die Wahl, die Joker Batman lässt, nur einen von beiden Nahstehenden retten zu können, ist nur eine alte philosophische Frage (zwei Männer in einem Boot, nur einer kann überleben, wer soll das sein?) und federt das bisher Formulierte eher ab. Überhaupt gehen die vielen Botschaften einher mit sehr gut gemachter Action, einem irren, genialen Spiel von Heath Ledger (der wenig später nach den Dreharbeiten an einer Überdosierung von Tabletten starb), aber auch mit den parallelen Handlungssträngen. Als Zuschauer, der einfach gut gemachte Comic-Action erwartet, ist man schlichtweg überfordert und muss sich in der bewussten Wahrnehmung auf das Erwartete konzentrieren. Und diese wird nicht enttäuscht.

Batman schafft es, Dent zu retten, bei dem aber auf Grund der Sprengungen von Ölfässern die linke Gesichtshälfte völlig entstellt ist. Zudem trauert er um Rachel, die Batman opfern musste. Es ist zwar so, dass beide Tatorte gleichzeitig angefahren wurden, aber Batman erreicht mit seinen größeren Möglichkeien sein Tatort natürlich schneller. Der Zuschauer ist natürlich bei seinem Helden, geht bei seiner Entscheidung mit und nimmt ebenfalls das Opfer in Kauf. Wenn wir Aristoteles und die „Katharsis“ als Grundstein für die Theater und Film-Dramaturgie anerkennen, ist der Film auch deshalb so erfolgreich, weil sich auf der Leinwand komprimiert alles abspielt, was wir im Ansatz alltäglich erleben. Wir kaufen mittags ein Kleidungsstück und sehen Abends, dass es aus Kinderarbeit stammt. Entweder konsumieren mit schlechtem Gewissen oder sich ganz aus der Gesellschaft heraushalten. Oder eben über das Wissende nicht weiter nachdenken und auf „Wetten, dass ..“ umschalten. Eine Gesellschaft im Widerspruch, angekommen in Absurdistan. Lösungen scheinen viel zu kompliziert zu sein. Da kommt der Joker gerade recht. Chaos, Zerstörung! Wie ein Kind, dass lustvoll seinen Bauklotzturm zerstört, nur, um ihn hinterher neu aufbauen zu können.

Der Film geht weiter und greift nun den Kitt unseres Systems auf: das Geld! Der Joker hatte seine Festnahme offensichtlich eingeplant, denn auch seine Flucht war perfide vorbereitet, so dass er schließlich vor einer meterhohen Pyramide aus Geldscheinen steht, allerdings mit unvollendeter Spitze. Auf dieser präsentiert der Joker den Chinesen, der die Mafia verraten hat (der Chinese, der am Anfang des Films versprach, dass das Geld der Mafia sicher sei). Dieses Bild ist sicher kein Zufall! Abgesehen von den (Verschwörungs-)Theorien, die die Pyramide als Zeichen von Freimaurern, Illuminaten oder Teufelsanbeter sehen, gibt es im Zusammenhang zu diesem Bild eine einfache Tatsache: Die unvollendete Pyramide ist neben dem Weißkopfseeadler das „Große Siegel“ der USA – und sie befindet sich auf jedem 1-Dollar-Schein. Unter der Pyramide auf dem Dollar-Schein steht NOVUS ORDO SECCLORUM. Das ist Latein und bedeutet übersetzt: eine neue Ordnung der Zeitalter. Wie erwähnt ist diese Pyramide unvollendet, eine neue Ordnung wird also erst noch erwartet. Dafür spricht auch der lateinische Spruch über der Pyramide, wo das Symbol des Allsehenden Auges zu sehen ist: ANNUIT CEOPTIS. Übersetzt: er hat das Begonnene gesegnet.

Zurück zur Szene: Auf der Spitze der Dollar-Pyramide hockt also der Chinese, gefesselt und wehrlos. Der Joker macht den Mafia-Gangstern klar, dass dies sein Geld, sein Anteil sei. Dann überschüttet er das Geld mit Benzin und zündet die Pyramide an:

„Alles was euch interessiert ist Geld! Diese Stadt verdient ein anderes Kaliber von Kriminellen. Ich werde es ihr geben!“. Und dann in der Totalen, in der Joker vor der vollends brennenden Dollar-Pyramide steht: „Es geht nicht um Geld, sondern darum eine Botschaft zu senden.“

Daraufhin hält Joker die Stadt weiter in Atem, droht damit ein Krankenhaus zu sprengen, woraufhin diese evakuiert werden. Der am Krankenbett gefesselte Staatsanwalt Harvey Dent bleibt jedoch zurück, dessen linke Gesichtshälfte ist nun fratzenhaft entstellt. Der Joker betritt sein Krankenzimmer. Noch einmal bäumt sich Dent auf, erkennt aber für sich, dass auch er nur Teil eines Systems, eines Schicksals ist, dass er nicht besiegen kann. Dafür steht folgende Szene: Der Joker befreit Dent von seinen Bettfesseln (was für eine Metapher), drückt ihm eine Pistole in die Hand, hält sie an seine eigene Stirn und sagt zu Dent:

„Nimm einen kleinen Schuss Anarchie, bring die althergebrachte Ordnung aus dem Gleichgewicht und es entsteht Chaos. Ich bin das Chaos. Und weiß du was Chaos eigentlich ist? Es ist fair!“

Dent wirft eine Münze, drückt nicht ab und geht nun seinen eigenen Weg, ein Rachefeldzug gegen das Schicksal, als Doppelgesicht. Der „weiße Ritter“ wird zum dunklen Rächer. Es lohnt sich nicht auf diesen weiteren Handlungsstrang näher einzugehen, außer der Bemerkung, dass er jedes mal eine Münze darüber entscheiden lässt, ob jemand am leben bleibt oder von ihm getötet wird. Das Leben hängt von dem Wurf einer Münze ab (wird in einem späteren Film der Coen-Brüder kongenial aufgegriffen in „No Country For Old Man“).

Das Finale beginnt mit einer Wiederholung des Spiels „Entscheide, wer von euch sterben soll, einer tut es sicher!“ Nur handelt es sich dieses Mal um zwei vollbesetzte Fähren. In der einen Fähre sitzen Sträflinge, in der anderen unbescholtene Bürger. Bis Mitternacht bleibt ihnen Zeit, das jeweils andere Schiff mittels eines Zünders zu sprengen. Tut sich nichts, will der Joker beide in die Luft sprengen. Jetzt kommt aber der viel interessantere Teil: Damit Batman den Joker findet, bevor dieser die Sprengung auslösen kann, benutzt unser „Held“ eine besondere Technik. Sämtliche Handies der Stadt werden als Mikrofon genutzt und mit einem Hochfrequenz Transponder erweitert, so dass diese als Sonar genutzt werden können. Eine Technik, die eigentlich dazu genutzt wird, um Oberflächen im Meer zu bestimmen. Dabei wird ein Signal ausgesendet und je nachdem wann und wie die Schallwellen zurückgeworfen werden, können die Oberflächenstrukturen und die Abstände bestimmt werden. Vorbild dafür wiederum lässt sich in der Natur schnell finden: Die Fledermaus. So gesehen handelt Batman nur naturgemäß. Sein technischer Assistent Lucius überwacht mit hunderten von Bildschirmen die Sonar-Ergebnisse, die in dreidimensionalen Livebildern umgewandelt werden. Die Umrisse jedes Gebäudes, jedes Gegenstands oder Lebewesens sind nun sichtbar. Zudem werden alle Handies abgehört. So wird der Joker schließlich rechtzeitig gefunden und besiegt. Dafür musste die Gesellschaft aber unwissend in Kauf nehmen, komplett durchsichtig zu sein. Hier dürfte aber für den Zuschauer die Faszination über den Verstand siegen. Jedes Handy ist tatsächlich Sender und Empfänger. Theoretisch ist es nicht nur möglich, jedem Handy eine SMS zu senden, sondern auch eine Software, die dieses umprogrammiert.

Der Film endet schließlich mit der Rettung des Polizeichefs vor dem doppelgesichtigem Harvey Dent, der inzwischen mehrere Leichen im Keller hat und nun seinen Tod findet. Vorher darf er aber noch folgendes loswerden:

„Es geht nicht darum was ich will, sondern darum was fair ist. In einer ehrlosen Zeit dachtet ihr, wir wären ehrbare Männer. Aber ihr habt euch geirrt. Die Welt ist grausam In so einer Welt ist die einzig moralische Größe der Zufall. Unparteiisch, unvoreingenommen, fair!“

Damit aber die Gesellschaft weiterhin an etwas glauben kann, kommen Batman und Polizeichef Gordon darüber ein, dass die Morde von Harvey Dent Batman angelastet werden, damit die Stadt weiterhin ihren, wenn auch toten, Helden hat, ihren „weißen Ritter“ behält. So nimmt der Gesetzlose auch noch die schweren Sünden eines anderen auf sich, um die Gesellschaft zu retten. Dies kann durchaus als ein zynisches Abbild von Jesus interpretiert werden. Batman wird nun zum Gejagten einer Gesellschaft, die für zu unreif erklärt wurde, um mit der Wahrheit umgehen zu können.

Greifen wir kurz Teil 1 und den nun startenden Teil 3 auf. Im ersten Teil befindet sich Bruce Wayne in einer Selbstfindung, landet in China in einem Gefängnis und wird schließlich von der „Gesellschaft der Schatten“ befreit. Im Tempel dieses geheimnisvollen Ordens lernt Bruce Wayne die Kampfkünste der Ninja. Der Ordens-Führer Ra’s al Ghul versucht Wayne dazu zu bewegen, dem Orden beizutreten, um dann zusammen die verkommene Welt zu reinigen, zu entvölkern. Mit Gotham City soll angefangen werden. Hier wendet sich Wayne ab, kann fliehen und will nun als Batman die Stadt von Korruption und Verbrechen befreien. Das erinnert ein wenig an die biblische Geschichte von Sodom und Gomorrha, in der ein Engel die Städte vor ihrer Zerstörung durch Gott retten und beweisen will, dass die Menschen nicht ganz so schlecht sind, wie Gott sie sieht. Im Film kann auch Ra’s al Ghul nicht davon überzeugt werden und beginnt mit der Vernichtung. Diese kann Batman im letzten Augenblick verhindern. Aber nicht bevor er erfahren muss, dass die „Gesellschaft der Schatten“ schon einmal Gotham vernichten wollte – durch seinen Vater und der Waffe Ökonomie! Aber dieser wäre zu schächlich mit der Waffe umgegangen. In Teil 3 spielt Ra’s al Ghul wieder eine entscheidende Rolle, wenn man den bisherigen Berichten Glauben schenkt. So soll der Bösewicht Bane im Geiste von Ra’s al Ghul handeln und Gotham City endlich vernichten. Eine Gesellschaft, in der die Dekadenz mehr und mehr zunimmt, die Armut gleichzeitig steigt, hätte keine Daseinsberechtigung, so Ra’s al Ghul. Eine Sichtweise, die in Zeiten von Occupy sicher viele Zuschauer teilen werden. Der Name Ra’s al Ghul kann übersetzt werden mit „Dämon des (ägyptischen) Sonnengottes“. Jetzt könnte man noch auf die heutige Bedeutung des ägyptischen Kultes bzw. der „Alten Mysterien“ eingehen, was den Rahmen aber sprengen würde. Es reicht zu fragen, ob also eine okkulte Sekte siegen wird oder der gesetztes brechende Beschützer einer Stadt, die am Ende der alten Ordnung steht.

Schlussbemerkungen: Meiner Meinung nach, gab es in der jüngeren Filmgeschichte nur einen weiteren Film, der sein Massenpublikum fand und ein philosophisch ähnlich düsteres Gesellschaftsbild zeichnete: „Natural Born Killers“. Zudem sei bemerkt, dass parallel zu „The Dark Knight“ eine sehr erfolgreiche TV-Serie lief, in der zwecks Terrorbekämpfung permanent Gesetze und moralische Grenzen überschritten wurden: „24“. Zur Konditionierung: Diese muss nicht unbedingt gewollt sein, findet jedoch immer dann statt, wenn sich Botschaften wiederholen, ganz gleich, ob wir sie bewusst oder unbewusst aufnehmen. Unser Gehirn macht da keinen Unterschied. Ein bekanntes Beispiel für gewollte Konditionierung des Unterbewusstseins ist der Coca-Cola-Test aus dem Jahr 1958. In New Jersey wurden während der Vorführung eines Kinofilms Textbotschaften an die Wand projiziert. Alle paar Minuten tauchten die Aufforderungen auf „Esst mehr Popcorn“ oder schlicht „Coca Cola“. Nur waren die Einblendungen zu kurz, um bewusst wahrgenommen zu werden. Die Botschaften zeigten trotzdem ihre Wirkung. Der Absatz von Coca Cola stieg um 18, der von Popcorn um 57 Prozent. Mehr zum Thema „Sublime Nachrichen“ folgt zu einem späteren Zeitpunkt.

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4 Antworten zu The Dark Knight – Die Konditionierung auf das Ende der alten Ordnung und ihre Werte (Teil 2)

  1. Wollen wir das? schreibt:

    Terrorbekämpfung permanent Gesetze und moralische Grenzen überschritten wurden: „24“-

    nicht nur dort – auch in den meisten anderen TV Krimi-Serien…the closer, csi Miami heißt die glaub ich, Navy Cis, quer durch die Serien.. usw . Ständig werden Gesetze gebrochen, vergewaltigt, gebeugt , – von Gesetzeshütern (und geheimdiensten. ) Für das GUUUTe.
    Desensibilisierung + „Zweck heiligt die Mittel“ Umerziehung des Zuschauers.
    Ganz zu schweigen von ständiger Mordberieselung..

    mein eigenes Fazit: Glotze aus lassen – zu 95 %
    (im übrigen ist die Glotze tatsächlich ein Lehrmittel für alle.)

  2. dieandereperspektive schreibt:

    Nur optimal äußere Rahmenbedingungen lassen Gerechtigkeit im menschlichen Sinne überhaupt zu. Die Wahrheit ist, dass nur durch Verzicht Frieden bewahrt werden kann. Das bedeutet, dass Privateigentum auf das Allernotwendigte (Haus/Wohnung, Nahrung) begrenzt sein muss. Das Gleichgewicht des friedlichen Zusammenlebens ist die Balance zwischen Individualität und Gemeinwohl. Nur scharfe Grenzen ermöglichen diese Balance, in der Überreichtum und Armut definiert sind. Also kein kommunistischer Kapitalismus, sondern ein sozialistischer Individualismus.
    Wieviel % meiner Arbeit gehört der Allgemeinheit und wieviel mir selbst. Verzicht auf Gewinnmaximierung und Kostenrechnung ersetzt durch Gemeinziele und Gemeindeprojekte.

  3. osi schreibt:

    Solche Filme boykottiere ich übrigens. denen noch Geld geben. Wolln die uns „Der Zweck heiligt die Mittel“ unterjubeln?

    die andere perspektive: guter Ansatz. verzicht lernen ist eine echte herausforderung. Unglaublich, was alles an Konsumsüchten in mir steckt. ZB täglich was kaufen müssen. Muss nicht mal viel/teuer sein. Aua. Merken von Fesseln ist aber schon mal was.

    Die Gewalt: die potentiell (und teilweise schon unbemerkt aufgestaut) in uns allen ist, anschauen und aushalten. Sie also nicht unetr den Teppich kehren“ich bin gut“.konstruktiv damit umgehen – nicht gewalttätig sein. TV und Kino sind unbewusste Lehrer für Verhaltens- und Gefühlsmuster.
    Von News über Werbung bis zu Filmen. Sie beeinflussen uns, auch wenn wir glauben, dass wir sie durchschauen. Das gelingt uns nur teilweise – trotz akademischer Abschlüsse.
    Möglicherweise gelingt es uns auch dann nicht, wenn wir alles über Verhaltensforschung, Werbung etc gelesen haben. Weitestgehend fernhalten scheint mir am sinnvollsten.

  4. dieandereperspektive schreibt:

    osi, es genügt schon, wenn man das Prinzip, das hinter dem Konsum steht verstanden hat. Konsum ist nicht anderes als Gier, solange man sich nicht frägt, ob man das auch wirklich braucht. Solange das aber überschaubar bleibt, ist alles noch ok. Aber wenn es Überfluss ist, dann ist es einfach nur noch krank. Mir gefiel auch der Hinweis auf den Ursprung von privatisieren, nämlich von lateinisch privare=rauben. Ein bischen spinnen, soll jedem vergönnt sein. Aber heute ist das was anderes.

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