Noch ein Volk wehrt sich: Massenproteste in Portugal

Lokale Medien berichten von eine Million Portugiesen, die in 40 Städten auf die Straße gingen, um gegen das Brüsseler Spardiktat zu demonstrieren. Auch in Spanien kam es erneut zu Protestkundgebungen. Die Menschen sagen „Basta!“.

Die Einwohnerzahl von Portugal wird auf Wikipedia mit 10.602.000 angegeben. Fast jeder zehnte Portugiese also fühlte sich am Sonnabend dazu aufgerufen, die Stimme gegen die Finanzpolitik zu erheben, die von der sogenannten Troika (EU-Kommission/IWF/EZB) diktiert wird. Allein in Lissabon zogen 100.000 Menschen durch die Straßen. Die Anzahl der Protestierenden ist auch deswegen so hoch zu bewerten, da der Aufruf nur über Facebook stattfand. „Zum Teufel mit der (Geldgeber-)Troika! Wir wollen unser Leben“ hieß das Motto. Ein Volk steht auf – gegen die assoziale Finanzpolitik, gegen den EU-Wahnsinn und vor allem gegen den Abbau von sozialer Sicherheit.

Auch Spanien kommt nicht zur Ruhe. Dazu meldete die Nachrichtenagentur Reuters Deutschland:

„In Madrid strömten Ärzte, Lehrer, Pfleger und Sozialarbeiter auf die Plaza Colon, wo sie mit Trillerpfeifen und Sprechchören ihren Unmut bekundeten. Auf Spruchbändern war zu lesen: „Genug“ oder „Sie treiben das Land in den Ruin“.“

In Barcelona gingen wenige Tage zuvor über eine Millionen Menschen auf die Straße, um für ihre Unabhängigkeit zu demonstrieren, nicht zu Letzt der Wunsch, sich von den regressiven Sparmaßnahmen loslösen zu können.

Wiederholt zu Protesten kam es am 10. September in Griechenland. Zehntausende demonstrierten gegen neue Kürzungen, als Vertreter der Troika in Athen eingetroffen waren.

Die Euro-Länder im Süden stehen vor einer Zerreißprobe. Die demokratisch gewählten Regierungen zeigen sich als Erfüllungsgehilfen der internationalen Finanzlobby. Die Politik geht am Volk vorbei, ignoriert dessen Stimme. Es ensteht eine Lücke, die kaum mehr zu schließen ist.

Die Medien berichten in Deutschland kaum darüber. Der Euro, der Eurostaat und der ESM werden als Heilsbringer verkauft, da passen die Massenproteste nicht gut ins Bild. Aber auch in Deutschland werden bald massenhaft die rosa Brillen vom Wind der Erkenntnis weggewäht werden. Dann wird nicht mehr über unsichere Renten diskutiert, sondern einfach unsere Zukunft sichergestellt – für uns und unsere Kinder, für uns und unsere europäischen Nachbarn.

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3 Antworten zu Noch ein Volk wehrt sich: Massenproteste in Portugal

  1. Niedersache schreibt:

    – Das ist wohl wahr. Über die Massendemonstrationen in Spanien, Griechenland und Portugal schweigen die gleichgeschalteten Medien verdächtig. Gleichzeitig machen sie ein brüllendes Tamtam wegen der 14.000 Demonstranten gegen Putin oder eine Punkband, die eine Kirche überfallen hat und erwarten einen Systemsturz.
    Dabei war die Demonstration gegen Putin angeführt von den Kommunisten und Nationalisten und der bezahlte US-NGO Ideologe Kasparow, der Oligarch Nemzow und ein blöder Blogger werden als Köpfe der Demonstration hervorgehoben. Die kleine Finanzkapital-Clique kriegt höchstens 1000 Leute auf die Straße und segelt im Windschatten bloß hinterher.
    Die Agitation gegen Putin und der „Freiheitskampf für die Oligarchen“ steht auffallend in einer Reihe mit Napoleon und Hitler, die dort ihr Waterloo erlebten, und gewährt ihr diese Bitte, laßt Merkel sein in diesem Bunde die Dritte.

    Die Ukraine hat sich nach dem Boykott nun auch von der EU verabschiedet und prüft, wie ich heute las, eine Zollunion mit Rußland.

    Ich denke, die Gegner der EU können sich die Schenkel klopfen vor Lachen, das Siechtum ist vorbei, der Laden liegt im Todeskampf.
    Und wir sollten alles tun, damit er ordentlich schmerzhaft wird. Oder?

    Westliche Toleranz – ein Weg zur Sklaverei (Urkaine-Nachrichten)

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